Pfarrkirche St. Laurentius, Wonsees

„Sanspareil“ (übersetzt „Ohnegleichen“) nannten die Markgrafen ihren mythologischen Felsengarten unterhalb der Burg Zwernitz. Die Laurentiuskirche hat ihresgleichen, aber ist unter den Markgrafenkirchen eine der Schönsten. Die mittelalterliche Wehrkirche, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder vergrößert wurde, hat bei ihrer Barockisierung in den Jahren 1720-29 eine sehenswerte Ausstattung voller Glaubensbotschaften erhalten. Der jugendliche Taufengel, geschnitzt von J. C. Fischer (1710/11) und bemalt von J. J. Kolb, trägt die große Schale mit Leichtigkeit. Auf dem Kanzelaltar vom gleichen Bildhauer flankieren Mose und Aaron den Kanzelkorb mit dem Symbol des Adlers unter dem Lesepult. Petrus und Paulus stehen zur Seite des Auferstandenen. Darüber blicken die Jünger Christus nach, wie er zum Himmel fährt. Die Emporen sind zwischen den marmorierten Balken und Säulen mit Blumenornamenten und –schalen bemalt. Zwei prächtige Vortragekreuze komplettieren die barocke Ausstattung. Die Orgel der Firma Wieneck aus dem Jahr 1856 besitzt zwar nicht mehr die üppigen Verzierungen, bewahrt aber im Klang die Tradition des größten Orgelbaumeisters Silbermann.
In der Sakristei, dem ältesten Teil der Kirche, die erstmals 1108 urkundlich erwähnt wurde, kann man bei Führungen die erhaltenen Tafeln des Laurentiusaltars von W. Katzheimer d. Ä. und Skulpturen aus dem 15. Jahrhundert bewundern.