Weberhaus-Weg DÖ 11
Wir verlassen die Dorfmitte von Naila zusammen mit dem Frankenweg – er führt uns bis nach Schottenhammer – in östlicher Richtung, überqueren den Grund des Bärenbächleins, kommen an einer geologisch interessanten Stelle vorbei (s. Infotafel!) und erreichen schließlich den freien Platz, wo einst der “Bahnhof” Culmitz stand. Der Bau der 9,70 km langen Nebenstrecke der Eisenbahnlinie von Naila nach Schwarzenbach a. Wald mit einem Höhenunterschied von 185,78 Metern wurde erst 1907 begonnen. Der Baubeginn verzögerte sich, denn es musste mit 38 Eigentümern wegen des Grunderwerbs verhandelt werden. Das dauerte vier Jahre lang, denn manch ein Bauer wollte für seinen Grund mehr Geld als er wert war. Doch dann schritten die Arbeiten gut voran. Nach der ersten Probefahrt (24.06.1910) ging mit der Einweihung am 30. Juni 1910 ein Wunschtraum der Bevölkerung in Erfüllung. Die Erba, die “große Fabrik”, konnte wegen des notwendigen Gleisanschlusses gebaut werden und gab vielen Frauen und Männern über Jahrzehnte hinweg Arbeit und Brot. Der Culmitzer “Bahnhof” wurde von den Menschen aus Culmitz und Lippertsgrün noch nach dem Kriege gut und gerne angenommen. Doch das ist lange her. Heute befindet sich auf der Strecke des abgebauten Bahnkörpers ein Radweg. Nachdem wir diesen überquert haben, laufen wir nach links parallel zur Strecke. Erst ein Stück nach dem Waldaustritt biegen wir nach rechts aufwärts auf einem Feld -und Wiesenweg ab und wandern durch Wiesen und Felder aufwärts durch die Fluren – der Ausblick wird bis zur Höhe immer weiter und schöner. Auf der Höhe wenden wir uns nochmals nach rechts auf einen Fahrweg ab, überqueren bald die Straße und sind in Marlesreuth, wo sich der Besuch des Handwebermuseums sehr empfiehlt. Auch die Kirche mit der barocken Innenausstattung und dem von dem Hofer Bildhauer Johann Nikolaus Knoll geschaffenen Altar, dem Orgelgehäuse und dem Taufengel sind sehenswert! Eine besondere Kostbarkeit sind die aus 25 Bildern bestehende Kassettendecke aus dem Jahre 1717, geschaffen von den bedeutenden Hofer Künstlern Lohe – Vater und Sohn. Wir laufen im Nestelreuther Weg ortsauswärts, überqueren die Kreisstraße und freuen uns über die beeindruckende Aussicht, wenn wir auf der Höhe über die Fluren, am Waldrand und schließlich im Wald auf angenehmen Wegen abwärts nach Nestelreuth laufen. Der langgestreckte Walmdachbau erinnert noch an das ehemalige Rittergut. Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde es 1862 stückweise verkauft. Wir laufen kurz nach rechts und biegen nach dem letzten Anwesen nach links von der Straße ab und wandern weiterhin mit schöner Aussicht durch die Felder abwärts bis zu einem Fahrweg kurz vor dem ersten Bauernhaus von Schottenhammer. Vor Zeiten war der Ort durch ein Hammerwerk (später Mühle) von Bedeutung. Von nun an führt uns das Markierungszeichen des Culmitztal-Weges (DÖ 12) zurück nach Culmitz. Wir biegen noch vor dem Weiler nach links ab und laufen mit dem Culmitztal-Weg am Rande des weiten, offenen Culmitztales aufwärts, bis wir das Hotel Gutshof Culmitzhammer im gleichnamigen Weiler erreicht haben. Im Jahre 1615 bestand neben einem Hammer auch noch eine Mühle mit Mahl- und Schneidgang. Noch heute erinnert die “Mühle” an jene ferne Zeit. Wir wenden uns nach dem Gebäudekomplex nach links und erreichen auf einem Steig die Zufahrtsstraße am Ortsrand von Culmitz. Sie führt uns in die nahe Ortsmitte zu unserem Startpunkt zurück. Nach Meinung von Heimatforschern könnte sich der Ortsname von “Bergdorf” oder “Dorf, das an einem Berge liegt” – ableiten lassen. Culmitz wurde 1464 erstmals urkundlich erwähnt.
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