Sanctus

“Sanctus” steht für das lateinische “Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth, pleni sunt coeli et terra gloria tua”, deutsch: “Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll”. Der Satz stammt aus dem Buch Jesaja, Kapitel 6. Bei seiner Berufung zum Propheten sieht Jesaja Gott in seiner ganzen Herrlichkeit. Engel umgeben ihn und rufen dies einander zu (vgl. das Deckenbild in der Spitalkirche Bayreuth).

Schon im 4. Jahrhundert wurde dieser Satz in die gottesdienstliche Liturgie aufgenommen, und zwar in der Feier der Eucharistie bzw. des Abendmahls. Später wurde er verbunden mit dem “Benedictus” – dem Ruf der Volksschar beim Einzug Jesu in Jerusalem (Matthäus 21, 9): “Gelobet (altertümlich: gebenedeit) sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!” Sanctus und Benedictus sind fester Bestandteil der Messe und wurden dementsprechend häufig vertont.

Im Sanctus stimmt die Gemeinde ein in das Lob der Engel im Himmel. Die dreimalige Wiederholung wurde schon früh als Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes (Trinität) gedeutet. Die Forsetzung sagt: So wie beim Einzug Jesu in Jerusalem soll Christus in den Elementen Brot und Wein bei seiner Gemeinde und den Gläubigen einziehen.

Die in den meisten evangelischen Kirchen verwendete Form des Sanctus findet sich im Evangelischen Gesangbuch (Ausgabe Bayern) auf S. 1154 (weitere Fassungen unter Nr. 185.1-3 und 185.5).

Bild: Engel mit Spruchband, Ebersdorf bei Ludwigsstadt, St. Maria Magdalena

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