Taufstein

Das Taufbecken steht in Markgrafenkirchen im Zentrum der Kirche, meist in der Nähe des Altars. Darin drückt sich das evangelische Taufverständnis aus: Die beiden Sakramente, Taufe und Abendmahl, gehören zusammen. In ihnen schenkt sich uns Gott selbst. Die Taufe geschieht vor der Gemeinde. Der Taufstein steht im Gottesdienst vor Augen und erinnert an die eigene Taufe, in der Gott den Menschen für immer angenommen hat. Für Martin Luther war das der Trost, wenn er an sich selbst verzweifelte: „Ich bin getauft“. In anderen Kirchen befindet sich der Taufstein im Eingangsbereich oder in einer eigenen Taufkapelle vor der Kirche. Hier erscheint die Taufe wie die Eintrittskarte in Gottes Welt.

Ältere Taufbecken sind oft rund. Der Kreis symbolisiert Vollkommenheit und somit den Himmel. Häufiger begegnet man einer achteckigen Form. Die Zahl 8 hat verschiedene Bedeutungen (Zahlensymbolik): Die Schöpfung entstand in sieben Tagen, der 8. Tag gehört zur „neuen Schöpfung“. Es ist der Tag der Beschneidung Jesu und seiner Auferstehung – eine himmlische Zahl. Das unterstreichen die Engel, meist auf vier Seiten. Die Blumen und Früchte weisen auf das Paradies hin und erinnern zugleich, im Leben gute Früchte des Glaubens zu bringen. Bibelworte erläutern die Bedeutung der Taufe. Jesu Einladung „Lasset die Kinder zu mir kommen…“ bekommt angesichts der hohen Kindersterblichkeit noch mehr Gewicht. (Bild: In der Pfarrkirche Rugendorf ist neben dem alten runden Taufbecken der neugotische Taufstein mit der barocken Abdeckung zu sehen.)

Viele Taufbecken besitzen eine – oft kunstvoll gestaltete – Abdeckung. Darauf ist meist die Taufe Jesu dargestellt (besonders prächtig in der Ordenskirche Bayreuth (Bild), wie auch auf vielen Gemälden) oder Johannes der Täufer mit dem Lamm und dem Schriftzug „Siehe, das ist Gottes Lamm“.

Eine besondere Form stellt der Taufengel dar.