Markgraf Georg Friedrich Karl

1688 – 1735, Regierungszeit: 1726 – 1735

Georg Friedrich Karl wurde am 19.6.1688 auf Schloss Obersülzberg geboren. Er war war der älteste Sohn von Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach (1661–1708) und seiner Ehefrau Sophie Christiana, geb. Gräfin von Wolfstein (1667–1737), stammte also aus der Kulmbacher Nebenlinie der fränkischen Hohenzollern. Mit dem Schönberger Vertrag (1703) verzichtete der überschuldete Vater auf alle Erb-Ansprüche zugunsten von Preußen, bekam dafür eine ansehnliche Apanage und das Schloss Weferlingen bei Magdeburg als Wohnsitz. Von diesem Zeitpunkt an spricht man von der “Weferlinger Linie”.

Georg Friedrich Karl wurde zunächste von seiner Mutter, einer sehr frommen Frau im Sinne des Pietismus, unterrichtet, dann in Bielefeld ausgebildet, begab sich auf Bildungsreisen nach Dänemark, Frankreich sowie Holland und studierte an der Universität Utrecht. Nach dem Tod seines Vaters versuchte er, dessen Verzicht auf den Erbfolgeanspruch rückgängig zu machen. Dies gelang mit Unterstützung der fränkischen Stände im Reichstag, besonders des Fürstbischofs von Bamberg und des Reichsvizekanzlers, beide aus dem Hause von Schönborn. Allerdings belastete die enorm hohe Entschädigung an Preußen das Markgraftum bis an dessen Ende.

So konnte Georg Friedrich Karl nach dem Tod von Markgraf Georg Wilhelm 1726 die Herrschaft in Bayreuth antreten. Zunächst musste er sich der Konsolidierung der Finanzen widmen, denn vor allem die Bauprojekte seiner beiden Vorgänger Christian Ernst und Georg Wilhelm hatten zu hoher Verschuldigung geführt, so dass sogar einzelne Orte der Markgrafschaft vorübergehend verpfändet werden mussten. Der Markgraf war Sparsamkeit gewohnt und führte diese auch am Hof ein. Dies entsprach seiner pietistischen Frömmigkeit, die weltlichen Vergnügungen wie Tanz oder Theater abhold war. Zur Besserung des religiösen Lebens verschärfte er z.B. den Schutz der Sonntagsruhe. Zur Förderung der Sittlichkeit sollten die kirchlichen Behörden jährlich Berichte über den Zustand der Pfarreien abgeben. Als Hofprediger engagierte er Johann Christoph Silchmüller, einen Mitarbeiter von August Hermann Francke aus Halle. Nach Franckes Vorbild richtete Georg Friedrich Karl ein Waisenhaus in Bayreuth ein.

Auch den Neubau oder Umbau von Kirchen unterstützte Georg Friedrich Karl nach Kräften, so in Obernsees und Wonsees, wo schon vor 1726 begonnen worden war, in Busbach, Kautendorf, Mistelgau, Tettau, Uffenheim und Westheim. Das herrschaftliche Pfarrhaus in Trebgast diente mit seinem Saal auch den Jagdgesellschaften des Markgrafen für ihre Feiern.

Seinen Sohn, den späteren Markgrafen Friedrich, hielt er so lange wie möglich von den Regierungsgeschäften fern, weil er einen schlechten Einfluss dessen Ehefrau Wilhelmine von Preußen befürchtete, wohl besonders im Umgang mit den Finanzen. Friedrich und Wilhelmine litten sehr unter den vielen Verboten des frommen Markgrafen. Als er am 17.5.1735 verstarb, empfanden sie es als Befreiung. Der Sarg wurde ins ehemalige Kloster Himmelkron überführt, denn in der Markgrafengruft in der Bayreuther Stadtkirche war kein Platz mehr. Nach dem Tod Friedrichs übernahm der jüngere Bruder Georg Friedrich Karls, Friedrich Christian, die Herrschaft im Fürstentum (1763-1769).

Bild oben: Johann Wilhelm Windter, in: Johann Heinrich von Falckenstein, Antiquitates Et Memorabilia Marchiae Brandenburgicae Oder Alt- Mittel- und Neue Brandenburgische Geschlechts- Staats- und Geschichts-Historie (1751/52))
Bild unten: Initialen und Wappen am Eingang zum Pfarrhaus in Trebgast (1730)

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